Angrasen - Eine Frage der Höflichkeit
- Michaela Lämmerhirt
- 24. Mai 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Mai 2024

Die andauernden Regenfälle verzögern zumindest hier in unserer Region den Start der Weidesaison.
"Angrasen" ist dennoch oder gerade deshalb ein großes Thema. Ein noch größeres hierbei ist, ich gebe es zu, Mensch-Pferd-Kämpfe ums schmackhafte Grün zu verhindern.
So sensibel Cassy sein kann, so vehement und brachial ist sie, wenn sie Gras entdeckt. Nicht erst einmal hat sie mich wie ein Fähnchen im Wind hinter sich hergezogen.
Nicht ungewöhnlich zu Beginn einer doch recht neuen Freundschaft. Und doch möchte ich schon hier optimierend eingreifen - ein solch rüpelhaftes Verhalten passt nicht in unsere Beziehung, die von Leichtigkeit, Respekt und Verständnis geprägt sein soll.
Ja, soll...Manchmal bin ich hiervon noch meilenweit entfernt.
Höflichkeit ist ein Thema bei uns, jedoch auch, dass ich meinen Raum ausfülle und mit meiner Energie präsent bin, wenn ich Zeit mit Cassy verbringe.
Was das Angrasen konkret angeht, hat mir ein Tipp wunderbar geholfen, den ich hier gerne teile:
Einatmen und ausatmen, präsent sein
Mit dem Pferd auf die Wiese, den Strick leicht in der Hand, die Hand hat eine Aufwärtstendenz
Das Pferd reagiert darauf, indem es den Kopf oben hält
Einige Sekunden zuwarten
Mit einer Handbewegung Richtung Gras, gepaart mit einem Stimmkommando, das Zeichen geben, dass gefressen werden darf
Ist die Fresspause vorbei, das Pferd mit einem Stimmkommando aufmerksam machen
Gegebenenfalls das Stimmkommando verstärken
Kommt keine Reaktion, das Stimmkommando erneut verstärken und mit einem Strick, den man neben (!) dem Pferd auf den Boden schlägt, untermauern. Hier geht es lediglich um einen Überrqaschungseffekt, um ein "Hallo wach" - ohne dass am Strick gezerrt werden muss
Dieses Überraschungsmoment reicht oftmals aus, um dem Pferd zu signalisieren: "genug gefressen, bitte mit deiner Konzentration zu mir, wir verlassen geordnet und leicht gemeinsam die Wiese"
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