Mit einer Massage Körper und Herz berühren
- Michaela Lämmerhirt
- 4. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit

Seit einiger Zeit gehört ein Igelball zur Ausrüstung in meiner Putztasche.
Beobachte ich mich selbst, stelle ich fest, wie gehetzt ich im Alltag auch beim Pferd bin: Arbeit, Haushalt, Kind, dann schnell Cassy fertig machen für die Reitstunde.
Cassy, mein wahnsinnig ehrlicher Spiegel, quittiert diese innere Unruhe, indem sie selbst genert und gestresst auftritt.
Um aus diesem Hamsterrad auszubrechen und auch im Stall mehr Momente der Achtsamkeit (versteht mich bitte richtig: das Wissen um diese Themen ist vorhanden, ehrlich. Nur geht die innere Ruhe im Alltag leider noch viel zu schnell hopps) einzubauen, bin ich dazu übergegangen, Cassy regelmäßig zu massieren.
Cassy und mir - oder sollte ich eher sagen: mir und Cassy helfen Massagesessions, um uns zu zentrieren, zu erden und uns wahrzunehmen.
Ganz ehrlich: wer liebt es nicht, massiert und sanft berührt zu werden? Warum sollten wir unseren Vierbeinern, die spüren, wenn eine Fliege auf ihrer Kruppe sitzt, nicht auch hin und wieder solch wohltuende Massagen zuteil werden lassen?
Gemeinsam atmen, entspannen, Berührungen bewusst wahrnehmen.
Für mich kann eine Massage nicht nur den Körper, sondern auch das Herz berühren und zwei Herzen im selben Takt schlagen lassen.
Da ich keine ausgebildete Pferdephysio oä bin, behelfe ich mir mit den im Netz und der Fachliteratur zu findenden Tipps und Anleitungen.
Besonders den Igelball nutze ich gerne - andere Utensilien findet ihr beispielsweise hier (Affiliate Link) - und zwar aus ganz egoistischen Gründen: massiere ich Cassy in sanften, großen Bewegungen am ganzen Körper, stimulieren die Noppen des Balls auch meine Handflächen. Eine echte Wohltat!
Und auch die Fußsohlen des Reiters freuen sich über eine kleine Igelballmassage, verlaufen an der Fußsohle doch wichtige Akkupressurpunkte.
Gewiss schaden Kenntnisse über Anatomie und Massagegriffe nichts (ich empfehle es sogar ausdrücklich), doch ist es auch an uns, unser Pferd genau zu beobachten:
steht es still und entspannt
weicht es der Berührung aus
was sagen Augen, Nüstern und Ohren
lässt es den Hals fallen
gähnt oder kaut es
Unsere Pferde sind so unglaublich kommunikativ, wir müssen uns einfach nur ein wenig mehr Zeit nehmen, ihre Botschaften wirklich wahrzunehmen.
Und wann wäre hierfür eine bessere Zeit, als während einer vertrauensvollen, ruhigen Massage?
Ich zumindest weiß, was ich heute am Nachmittag mit Cassy tun werde...!
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